Der Blick auf die Piazza Unità

Wochenend-Trip Tipp: Udine & Triest (Update 2019)

So nah und schon so italienisch. Die Region Friaul-Julisch Venetien südlich von Kärnten ist das ideale Ziel für einen Wochenend-Trip nach Italien. Ich war diesen Sommer wieder 2 Tage in Triest und möchte euch meine Tipps natürlich nicht vorenthalten: Wie ihr hinkommt, was es zu sehen und vor allem was es zu essen gibt, erfahrt ihr hier.

Hin & herumkommen

Am schnellsten gelangt ihr mit dem Auto nach Friaul. Von Salzburg aus seid ihr in gut 3 Stunden bereits in Udine, von Wien dauert es etwas länger. Auch eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich, beispielsweise mit dem Nachtzug aus Wien.

Vor Ort könnt ihr natürlich auch mit dem Auto fahren – ich empfehle aber den Zug. In Italien ist Bahnfahren immer noch vergleichsweise günstig und praktisch. Züge fahren von Udine aus nach Triest, Venedig oder auch ins nahe gelegene Cividale. Wir sind beispielsweise um nur 14 € von Udine nach Triest und retour gefahren. In Udine selbst könnt ihr euch auch Citybikes ausborgen.

Anschauen & Erleben

Die Städtchen des Friaul bieten nicht so viele beeindruckende Sehenswürdigkeiten wie die Touristen-Magnete von Verona, Florenz & Co. Aber sie laden mit ihren süßen Plätzen, Palazzi und Gässchen zum Flanieren und Genießen ein. Zudem sind (außer natürlich im Hochsommer in der Adria Gegend) eher wenige Touristen unterwegs und man kann ein sehr authentisches und vor allem entspanntes Italien-Erlebnis genießen.

Udine

Im kleinen aber feinen Stadtzentrum von Udine spielt sich das Leben rund um die Piazza Mateotti ab. Kaffee oder Spritz trinken, flanieren, shoppen – all das könnt ihr in den Gässchen rund um den Platz. Zwischendurch bietet sich das Gelände rund um das Castello di Udine auf dem Hügel an, um eine Pause einzulegen und dort den Ausblick und die Sonne zu genießen.

Triest

In Triest gibt es schon deutlich mehr zu erleben und zu sehen. Wir hatten dennoch Glück und mussten uns die Sehenswürdigkeiten nur mit einer Handvoll anderer Touristen teilen.

Canal Grande: Der Bereich im Viertel Borgo Teresiano ist perfekt für einen entspannten Start eurer Stadtbesichtigung. Am Canal Grande reiht sich ein Café ans andere. Am besten bestellt man hier gleich den ersten Cappuccino und genießt den Ausblick aufs Wasser.

Castello & Cattedrale di San Giusto: Auf einem Hügel oberhalb der Stadt gelegen, bietet das Castello und die Cattedrale einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Piazza Unitá: Der große Platz grenzt direkt am Meer und wird von prächtigen Palazzi gesäumt. Solltet ihr schon etwas Sehnsucht nach der Heimat haben, versprühen die traditionellen Kaffeehäuser, wie das Café degli Specchi echtes Wiener Flair.

Castello di Miramare: Triest steckt immer noch voller Habsburger Flair. Ein besonderes Highlight ist das Castello di Miramare, das im 19. Jahrhundert für Erzherzog Ferdinand Maximilian direkt am Meer gebaut wurde. Sowohl die Gartenanlage als auch das Schloss sind einen Besuch wert. Dort kann man die Geschichte Maximilians erkunden, der das Schloss in Anlehnung an seine Liebe zur Seefahrt wie ein Segelschiff einrichten ließ, bevor er als Kaiser von Mexiko ein tragisches Ende fand.

Barcola – der „Strand“ in Triest: Es ist schon etwas skurril: Direkt an der Hauptstraße Richtung Stadtzentrum befindet sich der „Stadt-Strand“ von Triest, der eigentlich nicht mehr als ein breiter Gehsteig ist. Zahlreiche Schilder weisen noch dazu auf ein Badeverbot hin, doch das nimmt hier zum Glück niemand ernst. 😉 Genau dieses improvisierte Flair macht den Charme von Barcola aus. Wenn man sich darauf einlässt, kann man einen sehr netten „Strand“-Nachmittag mitten unter Einheimischen verbringen und ist dank zahlreicher Gastro-Stände auch kulinarisch gut versorgt.

Übernachten

In Triest gibt es viele Hotels und (Air)bnbs. Wir haben diesen Sommer in einem ganz besonderen übernachtet, nämlich im B&B Atelier Lidia Polla. Das zentral gelegene Bed and Breakfast ist nicht nur wunderbar nostalgisch eingerichtet, es ist dank der Gastgeberin auch sehr sympathisch. Die Triestinerin Laura, kümmert sich um das Frühstück (ein Traum) und ist auch jederzeit für einen lustigen Plausch zu haben. Zudem hat sie viele gute Triest-Tipps von Kultur bis Kulinarik parat.

Genießen

Kommen wir zum Wesentlichen: dem Essen. 🙂 Auf die kulinarischen Genüsse freue ich mich in Italien immer am meisten – und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Hier kommen meine Tipps für euch:

Eis, Eis und nochmals Eis: Die Italiener sind definitiv die besten Eismacher, schließlich haben sie es erfunden – danke vielmals! Das bedeutet für mich, dass ich mindestens 1x pro Italien-Tag ein Eis essen muss. Meine aktuellen Lieblingsadressen sind das Oggi Gelato und das Chocolat in Triest.

Piadine: Ich habe mich in die gefüllten, getoasteten Fladenbrote schon bei meinem Auslandssemester vor 10 Jahren in Verona verliebt. Sie sind mit ihren diversen Füllungen (Prosciutto! Stracchino! Rucola!) Der perfekte Mittagssnack und sind in vielen Cafés oder auch in eigenen Piadinerias erhältlich.

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Wein, Spritz & Prosecco: Der italienische Aperitivo ist für mich immer ein Highlight. Die Italiener treffen sich am frühen Abend mit Freunden, um ein Gläschen Wein oder Spritz zu trinken. Dazu gibt’s leckere Häppchen wie Oliven, Brötchen oder Chips. In Udine ist das sympahtisch-urige Capello mein alltime Aperitivo-Favorit. Hier ein Plätzchen zu ergattern ist allerdings nicht gerade leicht. Die Triestiner tummeln sich abends rund um die Piazza del Barbacan. Dort gibt es gleich mehrere nette Aperitivo Bars, die man unbedingt ausprobieren sollte.

Kaffee & Süßes: Kaffee ist ohnehin ein Muss in Italien, schließlich ist er extrem günstig (€ 1,- für einen Espresso ist nicht selten) und schmeckt in den allermeisten Fällen genial. Aber auch süße Backwaren dürfen für mich nicht fehlen. Meine Favoriten sind die sizilianischen Bigné. Zum Glück gibt es die Windbeutel mit den herrlichen Füllungen (Haselnuss, Pistazie, Cafe etc.) auch in Norditalien, zum Beispiel in der netten Pasticcieria alla Torinese in Udine.

Wie schon erwähnt, ist Triest für seine Wiener Kaffeehäuser bekannt. Eines der schönsten ist das  Café San Marco. Da kommt fast schon ein bisschen Wien-Sehnsucht auf. 🙂