Eigentlich hatte ich Jordanien nicht wirklich auf meinem Reise-Radar. Klar hatte ich schon ab und an gehört, dass es dort recht schön sein soll, aber so richtig zog es mich nicht in die Gegend. Noch dazu hatte ich mir für diese Jahr vorgenommen aus Spargründen keine Fernreise zu unternehmen. Doch dann kam alles anders.
Eine liebe Freundin von mir entschloss sich kurzfristig eine kleine Auszeit zu nehmen, für 2 Monate in Amman ihre Arabischkenntnisse zu vertiefen und lud mich und eine andere liebe Freundin ein, sie zu besuchen. Diese Gelegenheit konnte ich natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Und so flogen wir Ende März nach Amman (vielen Dank noch einmal für die Einladung!). Was wir in der Hauptstadt alles erlebt haben, verrate ich euch in diesem Artikel. Hier berichte ich euch erst einmal von den Top Jordanien Highlights außerhalb von Amman.
Unkompliziertes Reisen
Gleich vorweg: Jordanien ist ein sehr einfach zu bereisendes Land. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und nicht wirklich aufdringlich, so wie man das von einigen anderen arabischen Ländern zum Teil kennt (Stichwort Marokko). Zudem sprechen die meisten Jordanier sehr gut englisch und auch das Wasser ist gerade in der Gegend in und um Amman in Ordnung, sodass man sich beim Essen keine großen Gedanken machen muss. Einzig der öffentliche Verkehr ist so gut wie nicht vorhanden, weshalb wir uns für unsere Rundreise ein Auto ausgeborgt und das Land auf eigene Faust erkundet haben. Zwar geht es in den Städten schon recht chaotisch zu, aber abgesehen davon sind wir recht gut und flott vorangekommen.
Unsere Reiseroute
Praktischerweise ist Jordanien nicht sehr groß. Das heißt man kann sich in relativ kurzer Zeit die Highlights des Landes anschauen. Neben Amman waren wir in Jerash, Petra, Wadi Rum sowie am Toten Meer. Das alles haben wir in nur einer Woche geschafft. Natürlich spricht nichts dagegen sich etwas mehr Zeit zu nehmen und die Highlights noch etwas entspannter und ausführlicher zu erkunden.
Jerash
Nur eine knappe Stunde nördliche von Amman liegt die antike, römische Stadt Jerash. Die Ausgrabungen gelten als eine der größten und besterhaltensten weltweit. Ein Abstecher lohnt sich auf alle Fälle.
Petra
Wer kennt sie nicht, die berühmte Felsenstadt Petra. Sie steht ganz oben auf jeder Jordanien Reiseroute. Zu recht! Denn auch wenn sich dort klarerweise viele Touristen, Händler und Keiler tummeln, so tut das der magischen Atmosphäre fast keinen Abbruch.
Für den Besuch der antiken Stadt sollte man sich auf jeden Fall einen halben Tag Zeit nehmen, gerne auch mehr. Alleine der Weg vom Eingang bis hin zum berühmten Schatzhaus (Treasury) ist spektakulär. Man spaziert durch goldene Felsschluchten und spürt förmlich den Geist der Händler und ihrer Karawanen, die dort vom 5. Jahrhundert vor Christus bis ins 3. Jahrhundert nach Christus unterwegs waren um mit den in Petra ansässigen Nabatäern Handel zu treiben.
Mit der Zeit wird die Schlucht immer enger und dann ist es soweit. Durch einen schmalen Spalt erhascht man den ersten Blick auf das Schatzhaus. Und der ist noch großartiger als es auf den Bildern jemals aussehen wird. Einfach unbeschreiblich!
Doch damit nicht genug. Zahlreiche andere Monumente warten darauf entdeckt und erwandert zu werden. Wir haben uns nach dem Schatzhaus noch auf den Weg zum Kloster in den Bergen gemacht. Eine zweistündige Wanderung die sich auf jeden Fall lohnt.
Wadi Rum
Wadi Rum war bereits mein zweites Wüstenerlebnis nach jenem in Marokko vor 2 Jahren. Und es war ganz anders als erwartet, denn zu meiner Überraschung ist die jordanische Wüste relativ leicht und unkompliziert erreichbar. Es sind keine Mehrstündigen Jeep-Fahrten über Stock und Stein notwendig – was für ein Glück! Aber obwohl die Wüste leicht zu erreichen und auch touristisch recht erschlossen ist, hat sie mich unendlich beeindruckt. Die Stille, die spektakulären Gesteinsformationen, der unendliche Sternenhimmel… Einfach unvergesslich.
Wir haben dort eine Nacht in der Milky Way Ecolodge verbracht und haben uns dort bestens aufgehoben gefühlt. Noch dazu hatten wir das Glück, dass uns einer der Besitzer zu einem privaten Wüstenausflug mitgenommen hat. Er musste noch Holz für den Abend besorgen und ließ uns in der Zwischenzeit mitten in der Wüste spazieren. Kurz haben wir geschluckt, als er meinte, er fährt ein Stückchen weiter nach vorne und sagte „You’ll find me where the car disappears.“ Und schon war er weg. Aber zum Glück haben wir ihn eine halbe Stunde später tatsächlich dort wiedergetroffen, wo das Auto vorhin verschwunden war. 😀
Totes Meer
Das Tote Meer ist ja eigentlich ein See, aber so salzig, dass es sich die Bezeichnung „Meer“ redlich verdient hat. Wir wollten natürlich auch unbedingt ausprobieren, wie es sich anfühlt in der Salzlake zu schweben. Und das taten wir dann auch, obwohl das Wetter alles andere als warm war. Bedeckter Himmel, 16/17 Grad, leichter Wind – so gingen wir voll bekleidet mit Schal und Jacke Richtung Strand, schlüpften in den Bikini und huschten ins Wasser. Fazit: Schwimmen ist quasi unmöglich, floaten dafür umso lustiger. Das muss man schon mal erlebt haben. 😀