Blick über Bad Gastein

Bad Gastein: zwischen abgesandelt und up-and-coming

Verlassen und doch lebendig, schön und zugleich ziemlich schräg. So habe ich Bad Gastein bei meinem Besuch letztes Wochenende erlebt. Im Artikel verrate ich dir, warum du genau jetzt dorthin fahren solltest.

Die Geschichte

Bad Gastein, der mondäne Ort in den Salzburger Bergen hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Einst war Gastein ein kaiserlicher Kurort, stets von prominenten Gästen besucht und Standort des ehemals größten und exklusivsten Luxushotels in Europa. Seit mehr als zwei Jahrzehnten aber ist der Ortskern von Bad Gastein so gut wie ausgestorben. Die Luxushotels mussten schließen, stehen zum Teil seit Jahren leer und verfallen.

Nach dem jahrelangen Stillstand wurde nun ein Investor für die drei großen Hotels im Zentrum gefunden (mehr dazu hier). In Kürze sollen dort die Renovierungsarbeiten beginnen und die verfallenen Häuser in schicke Luxushotels verwandelt werden. Bis Bad Gastein wieder in neuem Glanz erstrahlt, lohnt es sich, den Ort in seiner Aufbruchsphase kennenzulernen und sich vom derzeitigen schrägen Charme inspirieren zu lassen. Genau das war unser Plan für das vergangene Wochenende – und ich kann jetzt schon verraten: Die Reise hat sich definitiv gelohnt.  🙂

Kultur & Kreativität

In den letzten Jahren hat sich Bad Gastein einen Ruf als hipper Künstler-Ort gemacht. Seit knapp 10 Jahren gibt es dort jeden Sommer das Kunst- und Kulturfestival sommer.frische.kunst, das junge Künstler zur Sommerfrische einlädt und die geschaffenen Werke gleich vor Ort ausstellt. Mich wundert es nicht, dass der morbide Charme des Ortes in Kombination mit der Bergkulisse und der ereignisreichen Geschichte die Kreativität beflügelt. Schließlich habe auch ich mich vom Gasteiner Flair inspirieren lassen und endlich wieder einen Blogartikel geschrieben. 🙂

Natur & Wandern

Alleine die spektakuläre Lage von Bad Gastein ist meiner Meinung nach schon eine Inspirationsquelle und die Reise wert. Das Ortszentrum liegt direkt an den Steilhängen der Berge. Mittendurch braust ein mächtiger Wasserfall. So kann man im gesamten Ortszentrum dem mal bedrohlich, mal beruhigend klingenden Rauschen des Wassers lauschen. Am Wasserfallweg lässt sich das Gewässer hautnah erkunden, aber Achtung – hier tummeln sich gerne große Wandergruppen. Wer dem entgehen will, sollte gleich nach dem Frühstück aufbrechen.

Zum Glück lassen sich nicht nur der Wasserfall erwandern, sondern auch die umliegenden Berggipfel. Also nix wie rein in die Wanderschuhe und rauf auf den Berg. Während sich die meisten Touristen auf dem Stubnerkogel drängen, so ist der Graukogel, den man über den alten Sessellift erreicht, ein echter Geheimtipp. Wir haben dort eine Wanderung zum Palfnersee unternommen und sind dabei gerade einmal 5 Menschen begegnet. Besonders nett ist der Zirbenweg gleich nach der Bergstation. Der macht richtig Lust, nach getaner Wanderung in der Graukogelhütte einen Zirbenschnaps zu kosten.

Hipstermäßig wohnen

Hotel Regina oder doch lieber Miramonte? Diese Frage stellt sich jenen jung(gebliebenen) Gastein Besuchern, die auf der Suche nach einer Design-Unterkunft sind. Wir haben uns dieses Mal für das Regina entschieden. Unser Fazit: Sehr charmant, hip aber zum Glück sympathisch – eine gelungene Mischung aus Belle Epoque Charme und großstädtischem Flair. Auch das Essen im Regina ist sehr zu empfehlen – wenn auch etwas hochpreisig für den schmalen Wiener Geldbeutel. 😉 Günstige Snacks gibt’s dafür im KraftWerk, dem Café das direkt im ehemaligen Wasserkraftwerk neben dem Wasserfall installiert wurde. Diese Location sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Bad Gastein – wir kommen wieder, noch bevor die alten Luxushotels wieder in Betrieb gehen.

Playlist für die Berge

Meine Österreich-Playlist für Bad Gastein und sonstige Sommerfrische oder Winter Wochenenden in den Bergen.