Tokio bietet für Neuankömmlinge viele Überraschungen, einige Herausforderungen und jede Menge toller Erfahrungen. Hier verrate ich euch meine persönlichen Erkenntnisse:
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Du wirst von der Ruhe überrascht sein
Eine Tatsache, die mich nach meiner Ankunft in Tokio besonders überrascht hat, ist die Ruhe, die einen in dieser Millionenstadt umgibt. Auch wenn die U-Bahn zum Bersten gefüllt ist, laut ist es dort nie. Am Morgen, wenn die Menschen unterwegs zur Arbeit sind, kann man sogar eine Stecknadel fallen hören. Lautes Gerede ist in der U-Bahn genauso verpönt wie telefonieren oder essen. Auch die Straßen Tokios sind trotz des dichten Verkehrs weniger laut als in anderen asiatischen Großstädten. Das liegt vermutlich an der hohen Dichte an modernen Elektro- bzw. Hybridautos, die durch die Stadt kurven. Obwohl also Tokio aufgrund seiner immensen Größe und der vielen Menschen recht anstrengend sein kann – zu laut ist es selten.
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Du wirst dich daran gewöhnen, Dinge falsch zu machen
Die japanische Kultur ist mit ihren zahlreichen Regeln und Gebräuchen eine ziemliche Herausforderung für uns Mitteleuropäer. Zum Glück habe ich mich vorab schon etwas eingelesen (den Fettnäpfchenführer für Japan kann ich wärmstens empfehlen), darum haben sich meine Fauxpas halbwegs in Grenzen gehalten. Aber auch wenn man sich noch so gut vorbereitet, man wird als Tourist definitiv Dinge falsch machen. Die Schuh-Regeln waren für mich am schwierigsten umzusetzen. Grundsätzlich klingen sie ja nicht so schwierig: Man muss wenn man ein Lokal, einen Tempel oder ein privates Haus betritt und auf eine Stufe trifft, davor die Schuhe ausziehen. So weit so verständlich. Wenn man das WC aufsucht heißt es dann Schuhe wechseln und bloß nicht mit den falschen Schuhen zurückkehren. Dass man auch in Klamottenläden vor dem Betreten der Kabine die Schuhe ausziehen muss, ist mir leider entgangen. Aber ich war zum Glück nicht die einzige Touristin, die wegen eines Schuh-Fauxpas ermahnt worden ist. 😉
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Die Google Translate App wird dein neuer bester Freund
Mit dem Englischen kommt man in Japan nicht immer und überall durch. Besucht man beispielsweise in ein nicht touristisches Lokal, sitzt man schon vor einer rein japanischen Speisekarte oder den in Tokio weit verbreiteten Bestell-Automaten. Wenn man also eine ungefähre Ahnung haben möchte, wie und was man gerade bestellt und ist die Google Translate App ein Muss. Wir haben sie zum Beispiel auch genutzt um uns mit unserem japanischen Airbnb Host zu unterhalten. Zum Glück funktioniert die Technik mittlerweile recht gut und wir haben uns fast immer gegenseitig verstanden.
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Du wirst dich fühlen, als wärst du Teil eines Computerspiels
Gaming Fans werden Tokio lieben – vor allem das berühmte Viertel Akihabara, in dem man sich den ganzen Tag durch Arcade Halls gamen und in Elektronik Geschäften shoppen gehen kann. Diesen Teil der japanischen Kultur sollte man sich nicht entgehen lassen. Aber nicht nur im Elektronik-Viertel trifft man auf die Gaming Kultur, sondern auch an anderen, unerwarteten Orten. Beispielsweise im Museum. Wir sind zufällig in einer Space Invaders Ausstellung in den Roppongi Hills unterhalb des Mori Art Museums gelandet. Wir waren sozusagen mitten drin. Als wir um eine Ecke bogen, drückten uns zwei japanische Damen Controller in die Hand und schickten uns in einen Raum, in dem rund um uns herum das Weltall herumflitzte. Wir sind im Takt der Spielmusik mit unseren Controllern im Kreis herumgehüpft und haben dabei die Erde gerettet – glaub ich zumindest. 😉
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Du wirst das Essen lieben und nicht genug davon bekommen
Ich wusste ja, dass die japanische Küche gut ist. Aber dass sie so vielfältig und hervorragend ist, hat mich dann doch überrascht. Ramen, Udon, Sushi, Yakitori – oft gibt es spezialisierte Lokale die durch die Bank hervorragende Qualität servieren. Auch die vielen Izakayas – „Beiseln“ – haben es uns angetan. Dort bestellt man Bier oder Sake sowie kleine Häppchen, von Sashimi über köstliche japanische Pickels bis hin zu kleinen Fleischgerichten. Ja, sogar im Supermarkt bei 7/11 gibt es gutes Essen wie zum Beispiel Sandwiches mit Thunfisch, Ei und die leckeren Reisdreiecke (Onigiri).